
Was als Trash-TV beginnt, endet in einem frauenverachtenden Eklat: In der aktuellen Staffel von “Temptation Island VIP” auf RTL+ sorgt Kandidat Alex Petrović für blankes Entsetzen – mit einer Szene, die selbst für Reality-TV eine neue Grenzüberschreitung markiert: Er spuckt mehreren Frauen Sekt ins Gesicht, weil sie sich weigern, vor ihm niederzuknien.
Die Szene spielt sich auf einem Bootsausflug ab: Petrović fordert die Teilnehmerinnen auf, vor ihm und anderen Männern in die Knie zu gehen, um sich Champagner auf die Brüste spritzen zu lassen. Als die Frauen ablehnen, greift er zur Flasche – und sprüht ihnen demonstrativ Sekt ins Gesicht. Die Reaktion in den sozialen Netzwerken: Entsetzen, Wut, Unverständnis.
Eine der betroffenen Frauen bringt es auf den Punkt: „Was ist mein Job? Mir von dir ins Gesicht spucken zu lassen? Ich denke nicht.“
Petrović verteidigt sich mit Frauenbild aus der Mottenkiste
Seine Reaktion auf den Vorfall? „Ja, sorry, ihr seid Verführerinnen. Was soll ich machen? Das ist euer Job.“ Ein Satz, der kaum klarer zeigen könnte, wie der Kandidat weibliche Teilnehmerinnen sieht – nicht als Menschen, sondern als Objekte seiner eigenen Vorstellung von Männlichkeit.
Alex Petrović inszeniert sich seit Jahren in diversen Reality-Formaten als „maskuliner Mann“ – samt Rollenbild, das direkt aus dem Mittelalter stammen könnte.
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RTL+ schweigt – und lässt laufen
Noch verstörender: Der Sender kommentiert die Szene nicht. Keine Einordnung, keine Distanzierung. Im Gegenteil: In der offiziellen Folgenbeschreibung nennt RTL das Ganze „ziemlich cringe“ – ein Begriff, der normalerweise für peinliche Situationen verwendet wird, nicht für offen sexistische Erniedrigung.
Auch zu einem weiteren Vorfall, in dem Alex Petrović schildert, wie er seine Verlobte nach einem Heiratsantrag zum Sex drängen wollte, obwohl sie ablehnte, verliert RTL kein Wort.
Offizielle Stellungnahme? Fehlanzeige
Auf Nachfrage erklärt ein RTL-Sprecher lediglich: „Zuschauer:innen können den weiteren Verlauf auf RTL+ verfolgen. Beim Wiedersehen werden sich alle Beteiligten kritischen Fragen stellen.“ Wann genau das passiert, bleibt offen – zwischen Ende Dezember und Jänner, so der Sender.
Trash-TV oder still legitimierte Erniedrigung?
Die Szene hat eine Debatte losgetreten, die über Reality-TV hinausgeht: Wie weit darf Unterhaltung gehen? Wann wird „Provokation“ zur öffentlichen Demütigung von Frauen? Und warum zieht ein Sender wie RTL+ keine Grenze, wenn genau das passiert?
Antworten gibt’s (vielleicht) beim großen Wiedersehen. Oder eben auch nicht.