
Ferrari-Neuzugang Lewis Hamilton steckt in der Krise – sportlich, aber offenbar auch emotional. Im Interview mit dem hauseigenen Ferrari Magazin spricht der siebenfache Weltmeister nicht nur über die aktuelle Durststrecke bei der Scuderia, sondern auch über eine komplizierte Beziehung zu einer Legende der Formel 1: Niki Lauda.
Hamilton, der seit Beginn der Saison für Ferrari fährt, wartet weiterhin auf seinen ersten Podestplatz im roten Boliden. Der Brite zeigt sich in Interviews zurückhaltend, fast schon resigniert: Die Eingewöhnung im Team gestalte sich schwieriger als erwartet.
„Nur wenn man wirklich Teil eines Teams ist, versteht man, wie es funktioniert – und wie die Formel 1 tatsächlich tickt“, erklärte er im Gespräch. Zwar sei er schon lange im Geschäft, doch der Wechsel zu Ferrari habe ihn überrascht: „Diese Maschinerie funktioniert völlig anders. Ich nehme es niemandem übel, dass man das von außen nicht begreift.“
Statt auf Erwartungen und Kritik zu reagieren, will sich Lewis Hamilton auf das konzentrieren, was er selbst beeinflussen kann.
Niki Lauda: Vom Kritiker zur Schlüsselfigur
Überraschend offen äußerte sich der Brite über Niki Lauda – eine Legende des Sports, die für Hamilton zunächst nicht die Rolle des Mentors spielte, die man vermuten würde.
„Niki war Teil einer Welt, die sich nicht daran gewöhnen konnte, dass ich anders war“, so Hamilton. „Ich hörte negative Dinge über ihn – dabei habe ich ihn als dreifachen Weltmeister immer bewundert.“
Doch mit dem persönlichen Kontakt änderte sich alles. Lauda, der später maßgeblich am Wechsel Hamiltons zu Mercedes beteiligt war, überzeugte ihn mit einem simplen Satz: „Du bist genau wie ich – ein echter Racer.“ Damit war das Eis gebrochen.
Lewis Hamilton erinnert sich: „Wir hatten ein starkes erstes Gespräch, er rief mich an und erklärte, warum ich zum Team kommen sollte. Danach reisten wir gemeinsam zu Rennen – er flog uns ständig ein.“
Lauda bleibt eine Ikone – trotz schwieriger Vergangenheit
Heute spricht Lewis Hamilton mit großem Respekt über Lauda – trotz des schwierigen Starts. Die anfängliche Skepsis ist einer tiefen Anerkennung gewichen. „Er ist eine der wahren Ikonen unseres Sports“, sagt Hamilton. Für ihn bleibt Lauda nicht nur ein dreifacher Weltmeister, sondern eine prägende Figur seiner Karriere – auch wenn es anfangs nicht danach aussah.